Wie ist das mit dem Vertrauen und der Sicherheit im digitalen Zeitalter?

Veröffentlich am 05. März 2018 von 2ChangeCulture

Jetzt schreiben wir das Jahr 2018. Die Entwicklung von Technik und Möglichkeiten hat sich in den letzten 50 Jahren unfassbar beschleunigt. Wenn wir bedenken, dass 1967 der erste Farbfernseher in Deutschland eingeführt wurde, sind wir heute - gute 50 Jahre später - in der Lage mit einem kleinen (oder manchmal auch größeren) tragbaren Telefon (das erste fest installierte Telefon in Deutschland ist übrigens sogar schon 125 Jahre alt) unser gesamtes Leben zu organisieren, zu verwalten, zu zeigen und mit jedem zu teilen. Wir können mit dem Ding alles: einkaufen, schreiben, Musik hören, fernsehen, unsere sportlichen Ziele verfolgen, Fotos und Videos machen und tatsächlich können wir, wenn wir das möchten, auch damit telefonieren. Das Ding kennt uns gut, wenn nicht sogar sehr gut. Ich denke es kennt uns sogar so gut, dass es Informationen über uns hat, die wir nur sehr ungern einer breiten Maße mitteilen möchten.

Wo ist sie hin die feine reale Realität?

Aber was genau ist denn da eigentlich passiert? Richtig, wir haben solch ein Grund- oder Urvertrauen in ein kleines Stück Technik entwickelt, dass wir unsere innersten Sehnsüchte und größten Ängste mit diesem teilen. Verrückt oder? Oder doch nicht? Hm...schwer zu beantworten.

Für mich zeichnet sich in dieser ganzen Technologie-verrückten Welt aber ein Trend ab. Oder sogar mehr noch als ein Trend. Ich sehe es eher als Wende, Umkehr, Veränderung.

War es lange Zeit unser aller sehnlichster Wunsch autark, unabhängig, "independent and free" zu sein, und auf der Spontan-Welle mit schwimmen zu können, so scheint das vorbei. Mir kommt es vor, als hätten wir, ausgelöst durch ebenjenen ungeahnten Freiheitshype, plötzlich etwas doch nicht ganz so Unbedeutendes wie unser Grundbedürfnis nach Nähe, Vertrauen und Sicherheit in und durch andere Personen wiedergefunden, und wieder entdeckt wie bedeutend das doch ist.

Bestimmt von der Evolution?

Der Mensch ist schon evolutionär in seinem Kern ein soziales Wesen und möchte dazugehören, einer, seiner Peer-Group angehören. Der Mensch ist ein Wesen, das durch Unterstützung anderer besser wird, sich entwickelt und zu neuen Dingen befähigt wird. Ein Wesen das Trost, Vertrauen und Zuversicht findet, indem es sich mit anderen verbindet. Das zu Bestleistungen fähig ist, jeden Tag über sich hinaus wächst, wenn man ihm das zutraut.

Unser menschliches Verhalten und Denken kann auf zwei Weisen beeinflusst werden: entweder man schafft es das Gegenüber zu manipulieren, oder man schafft es das Gegenüber zu inspirieren - jeder der das jetzt liest kann frei entscheiden, zu welcher Handlung er oder sie sich entscheiden mag. Fakt ist: merkt mein Gegenüber, dass ich es manipuliere ist die Sache mit dem Vertrauen wohl vorbei; aus und vorbei...für immer. Schaffe ich es jedoch mein Gegenüber anzuregen und ihm Denkanstöße zu geben, dann vermittele ich ehrliches und wahrhaftiges Interesse. Dabei müssen Denkanstöße und Inspiration nicht zwingend aus etwas Positivem entstehen. Denn auch konstruktiv geäußerte Kritik ist tausendmal ehrlicher und vor allem vertrauensschaffender, als der minimalste Versuch zu hintergehen, zu betrügen, zu manipulieren.

Fehler erlauben ist die Basis von Vertrauen

In einer Welt in der Entwicklung rast, ist es für mich oberstes Gebot einen Anker zu haben, der mir Ruhe und Kraft gibt. Auf den ich vertrauen kann und bei dem es sich nicht nur sicher anfühlt, sondern der auch Sicherheit bedeutet. In einem Unternehmen sind das grundlegende Bedingungen die vorhanden sein müssen:

  • Kann ich dort "Fehler" machen und habe die Möglichkeit daran und daraus zu lernen und zu wachsen? Oder wird mir dann gleich der Kopf abgerissen?
  • Darf ich meine Ideen und Meinungen frei äußern ohne die Angst zu haben, dass darauf eine negative Konsequenz folgt?
  • Traut man mir Dinge zu, so dass meine eigene Kreativität angeregt wird?

If you can impact hearts and minds you will change culture

Ideen, Anregungen, Innovationen all das entsteht nicht von Montag bis Freitag zwischen 08:00 - 17:00 Uhr. Gute Einfälle haben kein Zeitgefühl, keine Taktung und halten sich nicht an freie Slots im Terminkalender.  Liebe Unternehmen, Ihr wollt wilde und wunderbare DenkerInnen? Dann gebt ihnen wonach sie fragen, haltet Eure Versprechen ein und vor allem schenkt Euer Vertrauen. Lasst sie arbeiten und denken wann, wo und wie sie wollen und Ihr könnt sicher sein, Ihr werdet belohnt und beschenkt werden!

Take care and have a happy day

Ramona