Digitalisierung - Der Versuch einer Definition

Veröffentlich am 17. Januar 2018 von SOPTIM business consult GmbH

Auf einem internen Teamtag der sbc kam die Frage auf, was verstehen wir eigentlich unter „Digitalisierung“ und worin bestehen für uns als Berater Handlungsfelder, in denen wir unseren Kunden helfen können.

So einfach es mit der „Null“ und „Eins“ augenscheinlich ist, so schwer lässt sich das Thema ganzheitlich fassen.


Als Ingenieur denke ich natürlich zunächst an Technik und so wundert es nicht, dass gerade die produzierende Industrie mit Ihrem Ansatz von Industrie 4.0 und dem „Internet of Things“ (IoT) Vorreiter sind, die reale und die virtuelle Welt zu verknüpfen. Technik wird zukünftig in alle Bereiche eindringen und die Informationen dazu werden vielfältig und vernetzt zur Verfügung stehen.

Im Alltag merken wir, dass Internet, Cloud-Computing, Smart Phones und deren Anwendung eine rasante Entwicklung annehmen und in alle auch nicht angestammte Bereiche eindringen. Der Umgang mit der Fülle von Medien und Informationen erscheint dabei den jüngeren Generationen keine Probleme zu bereiten und so ist z.B. das schnelle Bestellen via Smart Phone innerhalb von wenigen Sekunden Alltag. Und so wird sich auch essentiell das Verhalten Ihrer Kunden und Mitarbeiter ändern.

Disruptive Geschäftsmodelle und Technologien zerschlagen heute bereits in kürzester Zeit etablierte Geschäfte. Künstliche Intelligenz, Blockchain und andere Technologien erfinden dabei gänzlich neue Welten. Wohin uns die Entwicklung führen wird, ist schwer zu erahnen, in jedem Fall dreht sich dabei die Welt immer schneller.

Sieht man diese Digitalisierung der Umwelt, so wird klar, dass als Aufgabe eines Unternehmens es viel zu kurz gegriffen wäre, unter Digitalisierung lediglich die Automatisierung von Prozessen und den umfänglicheren Einsatz von IT zu verstehen.

Ziele von Unternehmen können aus meiner Sicht nicht mehr damit verbundene klassische Größen wie Umsatzsteigerung oder Effizienzsteigerung sein.

Aber es wird auch kaum jedem Unternehmen gelingen, disruptive Ideen zu entwickeln und diese zu vermarkten oder disruptive Entwicklungen zu erahnen und darauf frühzeitig zu reagieren.

Natürlich müssen die niedrig hängenden Früchte wie Prozessautomatisierung schnell geerntet werden, das eigentliche Ziel muss jedoch Flexibilität heißen. Veränderungsbereitschaft und die Möglichkeit und Fähigkeit sich schnell zu verändern, sind die Voraussetzungen zu überleben. Damit greift das Thema Digitalisierung nicht nur in den Themenkreis „Technologie“ und „Prozesse“, sondern auch in Themen wie Firmenkultur, Organisation, Führungsstil, flexible Mitarbeiter und vieles mehr. Motor für diese notwendige Flexibilisierung sind interne Innovationen: Kleine, Große oder auch Disruptive.

Die Antwort auf die anfängliche Frage lautet also: 

Das Thema „Digitalisierung“ betrifft nicht nur die direkte Digitalisierung eines Unternehmens, sondern vielmehr auch die Anpassungsfähigkeit des Unternehmens auf die Digitalisierung der Umwelt.

Dr. Thomas Keusen
Geschäfsführer SOPTIM business consult

http://www.soptimbc.de